Längst ist bekannt: Der besondere Reinhardswald ist wertvoller, unverzichtbarer Naturraum – das scheinen auch die sich nun hier neu angesiedelten Kraniche so gesehen zu haben.

Kranichpaar mit Jungvogel im Reinhardswald – copyright Roswitha Schultheiß

Denn, mitten in einer der drei wesentlichen Zugrouten der Kraniche gelegen, wurde Hessens größtes zusammenhängendes Waldgebiet, der Reinhardswald, nun erstmals auch zur Sommerheimat eines Kranichpaares – und seines Nachwuchses! Als „äußerst sensationell“ bezeichnete die hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz HGON in ihrer Pressemittelung die gleich im ersten Jahr der Ansiedlung erfolgreiche Brut des ersten hessischen Kranich-Paares! https://www.hgon.de/entdecken/aktuelles/gluecksbringer-im-reinhardswald/

In einer eigenen Pressemitteilung brachte der zuständige Forstamtsleiter des Forstamtes Reinhardshagen, Dr. Markus Ziegeler, seine große Freude zum Ausdruck. Darüber hinaus ist dort zu lesen:

(…) Der scheue Großvogel benötigt für seine Brut möglichst feuchte und störungsarme Bereiche, wie sie im Reinhardswald zu finden sind. Dass hier durch Stürme und Borkenkäfer in den vergangenen Jahren große Kahlflächen entstanden sind, scheint den Kranich dabei nicht zu stören. Die vielfach zu hörende Ansicht, dass es sich bei den Kahlflächen einfach nur um geschädigten Wald handeln würde, teilen die Forstleute im Reinhardswald ohnehin nicht. „Auf den ehemals mit Fichten bestandenen Flächen begründen wir nach und nach wertvolle Mischbestände als wichtigen Beitrag auch für den Klimaschutz“, betont Ziegeler. Darüber hinaus würden die zwischenzeitlich entstandenen Strukturen zahlreichen Greifvögeln und anderen Tierarten einen idealen Lebensraum zur Nahrungssuche bieten. So seien beispielsweise Rot- und Schwarzmilane mittlerweile deutlich häufiger nicht nur in den Randlagen, sondern auch inmitten des Waldes anzutreffen. (…)“

Weiter heißt es: „(…) Dass wir nach mehreren Brutpaaren des Schwarzstorchs nun auch den Kranich im Reinhardswald begrüßen können, zeigt uns, wie wichtig große zusammenhängende Waldgebiete für die Artenvielfalt sind“, ist Ziegeler überzeugt. Deren Erhalt sei eine wichtige Aufgabe im Rahmen einer naturnahen und umfassend nachhaltigen Bewirtschaftung der heimischen Wälder. (…)“

Dr. Markus Ziegeler, Forstamtsleiter des Forstamtes Reinhardshagen

Wir teilen von Herzen die Freude über diese neuen, unerwarteten Reinhardswaldbewohner und sehen in der Ansiedlung der Kraniche Bestätigung und Ansporn, mit Euch allen weiter dazu beizutragen, dass den Kranichen, ebenso wie den vielen anderen Arten hier, der Reinhardswald als überaus wertvoller Lebensraum auch zukünftig erhalten bleibt!

DEUTLICHE WORTE

Sehr gefreut haben wir uns auch über die wichtigen öffentlichen Klarstellungen von Dr. Ziegeler zum Wald – und damit von fachkundigster Seite. Denn natürlich handelt es sich bei den nach den Dürresommern vorübergehend entstandenen Kahlflächen im Bereich der vorherigen Fichtenmonokulturen (die zum Glück im Reinhardswald nur ein knappes Drittel des Baumbestandes ausmachten) mitnichten um nun wertlose, daher zur Bebauung bestens geeignete Waldflächen! Ganz im Gegenteil! Auch wenn uns Stimmen aus Politik, Windindustrie und von Projektiererseite dies fälschlichweise immer und immer wieder glauben machen wollen.

Den ökologischen Wert eines großen zusammenhängenden, unzerschnittenen Waldgebietes wie es der Reinhardswald ist und von denen es in Deutschland nur noch wenige gibt, kann man, erst Recht vor dem Hintergrund der aktuellen, wohl größten Biodiversitätskrise überhaupt, ohnehin nicht hoch genug schätzen.

Herzliche Grüße
Euer Local Team von Rettet den Reinhardswald

ACHTUNG: Wir agieren bewusst parteipolitisch neutral. Die Verwendung des Reinhardswalds zur eigenen, parteipolitischen Profilierung lehnen wir ab. Der Wald ist unverzichtbar für uns alle!?